Interview im C2-Magazin
Die neueste Ausgabe von C2 Coating and Converting (C2 Europe 97, Februar 2022) enthält ein exklusives Interview mit der Vertriebsleiterin von JURMET – Katarzyna Goździńska, das sich der Zusammenarbeit mit Kunden bei der Bestimmung der Verwendbarkeit von Rollenschneidern und Aufwicklern widmet.
Die Forschungs- und Entwicklungsabteilung von JURMET lässt nicht nach und arbeitet trotz ungünstiger gesamtwirtschaftlicher Rahmenbedingungen intensiv daran, Rollenschneider und Aufwickler an die Kundenanforderungen anzupassen. Der Artikel stellt neueste Lösungen zur Prozessoptimierung sowie Digitalisierung und Fernverwaltung von Daten aus dem Maschinenbetrieb vor.
Viel Spaß beim Lesen!
„Schneid- und Wickelmaschinen müssen die Anforderungen der Kunden erfüllen!“
C2 hat sich mit Katarzyna Goździńska, Verkaufsleiterin bei Jurmet (Lubicz, Polen), zu einem exklusiven Interview getroffen
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C2: Frau Goździńska, wie waren die letzten Jahre für Jurmet?
Katarzyna Goździńska: In den letzten zwei Jahren hatten wir mit schwierigen makroökonomischen Bedingungen zu kämpfen, die durch die Pandemie und den Konflikt in der Ukraine verursacht wurden. Diese beiden Ereignisse haben bestätigt, dass unsere interne Politik – „just in case“ und nicht „just in time“ – richtig war. Ungeachtet der Probleme mit unterbrochenen Lieferketten ist es uns gelungen, Rollenschneider und Wickler pünktlich zu liefern und übermäßig lange Durchführungszeiten zu vermeiden. Außerdem konnten wir dank unserer hohen Flexibilität schnell auf Lieferengpässe bei Komponenten reagieren und fehlende Teile ersetzen. Natürlich erforderte dies zusätzlichen Aufwand und das Schreiben einer Software, aber auch hier konnten wir mit unserem internen Know-how diese Hindernisse schnell überwinden. So konnten wir das Tagesgeschäft so reibungslos wie möglich abwickeln.
C2: Welche Anforderungen muss ein Anbieter von Schneid- und Wickelmaschinen erfüllen, um erfolgreich zu sein?
K. Goździńska: Bevor wir ein Maschinenprojekt in Angriff nehmen, analysieren wir sorgfältig den Materialmix, da dieser von Kunde zu Kunde unterschiedlich ist. Je nach den gewonnenen Erkenntnissen bieten wir die produktivste und effizienteste Maschine an und berücksichtigen dabei das Budget des Kunden. Bei dieser Gelegenheit sollte erwähnt werden, dass wir verschiedene Arten von Schneid- und Wickelmaschinen liefern können, die für unterschiedliche Industriezweige konzipiert sind, wie z.B. die Verpackungsindustrie, das Gesundheitswesen, die Papierindustrie oder die Automobilindustrie, wo wir Schneidemaschinen für Komponenten von Elektromotoren liefern. Um erfolgreich zu sein, sind wir daher in verschiedenen Branchen proaktiv tätig. Außerdem ist es wichtig, die neueste Technologie in Bezug auf Automatisierung und IIoT-Technologien in Kombination mit einer einfachen Handhabung der fertigen Rollen anzubieten. Unsere neuesten Modelle, darunter der WINDER3, den wir auf der K2022 zum ersten Mal vorgestellt haben, erfüllen diese Anforderungen. Der WINDER3 ist eine Kompaktschneidemaschine auf dem neuesten Stand der Technik, was die Produktivität angeht. Seine zuverlässige mechanische Konstruktion in Kombination mit erstklassigen Automatisierungslösungen und energiesparendem Design machen ihn einzigartig in der Klasse der Kompaktmodelle.
C2: Welchen Ansatz verfolgt Jurmet beim Thema Digitalisierung?
K. Goździńska: Wir betrachten dieses Thema sorgfältig auf verschiedenen Ebenen. Im Hinblick auf die laufende Produktion kann das HML-Bedienfeld über verschiedene Endgeräte wie PC, Notebook, Tablet oder Smartphone erreicht werden. Der Online-Zugriff ermöglicht eine schnelle Reaktion auf die aktuelle Produktionssituation. Die Produktionsdatenanalyse hingegen hilft, die Maschinenleistung zu überwachen und die Produktion zu optimieren. Ein weiterer Punkt sind Wartungsdienstleistungen, die über eine Cloud aus der Ferne erbracht werden können, was wichtig ist, wenn man bedenkt, dass wir Maschinen weltweit liefern. Wir arbeiten auch an IIoT-Lösungen, die die Kommunikation von Schneidemaschinen mit anderen Maschinen ermöglichen, um Materialverschwendung zu vermeiden oder die Qualitätskontrolle zu verbessern (Work-Flow-Lösung). Wir entwickeln die Möglichkeiten unserer Cloud ständig weiter, um den Kunden Zugang zu detaillierteren Informationen über die Leistung der Schneidemaschine oder den Energieverbrauch zu geben.
C2: Wie geht JURMET mit Herausforderungen wie Kostensteigerungen oder Lieferkettenproblemen um?
K. Goździńska: Wir haben die gestiegenen Energiekosten teilweise in den Griff bekommen, indem wir Sonnenkollektoren auf unserem Werk einsetzen, die im Sommer bis zu 50 % unseres täglichen Energiebedarfs erzeugen können. Was die Heizung betrifft, die im Winter benötigt wird, haben wir unser Heizsystem modernisiert, um auf die Gasversorgung verzichten zu können. Die steigenden Kosten für Rohstoffe und Elektronik sind jedoch eine große Herausforderung für uns, denn sie zwingen uns zu Preiserhöhungen, da wir nicht in der Lage sind, alle steigenden Produktionskosten zu neutralisieren. Erfreulich ist, dass wir im Vergleich zu den letzten beiden Jahren eine bessere Verfügbarkeit von Rohstoffen und elektronischen Bauteilen feststellen konnten. Dieser Faktor ist wichtig für uns, wenn man bedenkt, dass wir für das laufende Jahr bereits einen großen Bestand an Aufträgen haben.
Link zum Vorstellungsgespräch (Seite 22)